Pflegediagnosen NANDA
Pflegediagnosen werden häufig sehr kompliziert dargestellt. Das fängt bei den Definitionen
(z. B. der NANDA: "Pflegediagnosen umfassen die klinische Beurteilung der Reaktion von Einzelpersonen, Familien oder Gruppen auf aktuelle oder potenzielle Probleme der Gesundheit oder im Lebensprozess.“) an und hört bei der Struktur (PESR oder PÄS) auf.
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Pflegediagnosen - Arten
Hier findest Du eine tabellarische Übersicht über die Arten von Pflegediagnosen:
Aktuelle Pflegediagnose
Risiko-Pflegediagnose
Syndrom-Pflegediagnose
Wellness- bzw. Gesundheitspflegediagnose
Falls Dir das auch alles als sehr schwierig erscheint, dann bist Du bei uns genau richtig. Denn wir reden so, dass jeder die Pflegediagnosen verstehen kann.
Beginnen wir mit der Übersetzung des Begriffs "Diagnose":
Es kommt aus dem Griechischen und bedeutet: "Die Beurteilung eines Zustandes aufgrund genauer Beobachtung".
Wenn wir uns nun den Begriff "Pflegediagnosen" anschauen, dann könnten wir es folgendermaßen übersetzen:
"Die Beurteilung des "Pflege-Zustandes" aufgrund genauer Beobachtung".
Den Begriff "Pflege-Zustand" können wir durch den Begriff "IST-Zustand" (Probleme und Ressourcen) ersetzen. Mit den Pflegediagnosen betrachten wir also die Probleme und Ressourcen des Pflegebedürftigen.
Pflegediagnose - Definition
Pflegediagnose Definition: Die Pflegediagnose beschreibt pflegerische Probleme, Risiken und / oder Ressourcen eines Menschen bzw. einer Gruppe.
Vereinfacht gesagt: die Pflegediagnosen sind die Weiterentwicklung der Pflegeprobleme und gehören somit zum zweiten Schritt des Pflegeprozesses nach Fiechter / Meier.
Pflegediagnose - Kennzeichen und Funktionen
Die Pflegediagnosen beschreiben die Pflegeprobleme des Pflegebedürftigen
Die Pflegediagnosen bilden die Basis zur Auswahl pflegerischer Maßnahmen
Die Pflegediagnosen werden von Pflegefachkräften gestellt
Die Pflegediagnosen sind einheitlich
Die Pflegediagnosen beziehen sich auch auf mögliche Probleme im Lebensprozess
Innerhalb der Pflegediagnosen sind die Informationen zusammengefasst, die alle an der Pflege beteiligten Personen benötigen (z. B. bei Verlegungen)
Pflegediagnose - Zusammenfassung
Die Pflegediagnosen beinhalten eine einheitliche Terminologie (standardisiert) für die aus der Informationssammlung abgeleiteten Probleme des Pflegebdürftigen. Sie werden an die Stelle der Pflegeprobleme im Pflegeprozess integriert.
PÄS steht für:
P = Problem (= Pflegediagnosetitel)
Ä = Ätiologie (= Ursache)
S = Symptome
PESR steht für:
P = Problem (=Pflegediagnosetitel)
E = Einflussfaktoren (=Ursache)
S = Symptome
R = Ressourcen
Du siehst: es ist dasgleiche, nur das bei der PESR-Struktur die Ressourcen mit angefügt wurden.
Hier greifen wir die Pflegediagnose Beispiele auf (vergleiche pdf Download oben):
Pflegediagnose PESR PÄS - Beispiel
Nehmen wir an, dass ein Pflegebedürftiger zu wenig trinkt. Als Pflegeproblem würden wir beispielsweise in der Pflegeplanung Folgendes formulieren:
"Herr S. trinkt ca. 900 ml in 24 Stunden"
Die Pflegediagnose dazu lautet:
Problem: Flüssigkeitsdefizit
Nehmen wir weiter an, dass Herr S. aufgrund seiner Demenz das Trinken vergisst. So lautet die Ursache:
Ätiologie bzw. Einflussfaktor: Demenz
Bei Herrn S. bemerken wir das Flüssigkeitsdefizit durch seine sehr trockene Haut und seine häufig trockene Zunge:
Symptome: trockene Haut und trockene Schleimhäute
Die Pflegekräfte erzählen, dass Herr S. ihm angebotene Getränke trinkt. Besonders gern trinkt er Orangenlimonade:
Ressource: nimmt Trinkangebote an; trinkt gern Orangenlimonade
Quelle: https://www.altenpflege4you.de/pflegediagnosen/