Was ist Arthrose?
Arthrose ist die häufigste aller Gelenkkrankheiten und beschreibt den Zustand nach Zerstörung der Knorpelschicht eines Gelenks und den damit einhergehenden Knochenveränderungen. Der betroffene Patient verliert dadurch die Fähigkeit, sich frei zu bewegen. Das Gelenk entzündet sich, schwillt an und schmerzt. Am häufigsten betroffen sind Hände, Knie und Hüften, aber auch jedes andere Gelenk kann erkranken.
Aufbau und Aufgaben der Gelenke:
Gelenke sind die beweglichen Verbindungsstellen an den Knochenenden und bestehen aus mehreren Teilen und verschiedenen Strukturen. Sie alle können in unterschiedlichem Maße betroffen sein, wenn das Gelenk an Arthrose erkrankt.
Nachfolgend die Hauptaufgaben der Gelenke:
Unsere Gelenke ermöglichen es, dass wir uns bewegen können. Wir führen viele tausend Bewegungen am Tag durch, meist ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Verbessert und erleichtert wird die Bewegung durch die Gelenkschmiere. Dieser Flüssigkeitsfilm wird von der inneren Gelenkschleimhaut gebildet.
Gelenke dämpfen plötzliche und harte Bewegungen und besitzen Stoßdämpfer: den Gelenkknorpel. Dieser glatte und elastische Überzug schützt die Gelenke bei jeder Bewegung und ermöglicht einen im wahrsten Sinne des Wortes reibungslosen Ablauf der Bewegung.
Gelenke geben Halt. Gelenke haben wichtige Strukturen, die bestimmte Bewegungen führen und andere aber verhindern. Ein Fingerspitzengelenk z. B. kann nur wie ein Scharnier bewegt werden. Es ist jedoch nicht zur Seite hin aufklappbar. Gegen falsche Bewegungen ist das Gelenk gesichert. Diesen Schutz geben Teile der Gelenkkapsel (sogenannte "fibröse Kapsel") und die Gelenkbänder.
Verschiedene Stadien der Arthrose
Frühstadium
Ausgangspunkt jeder Arthrose ist ein Schaden im Knorpelüberzug, der sogenannte "Knorpelschaden". Oft ist dieser Schaden zunächst nur auf eine kleine Fläche von vielleicht zwei Quadratzentimetern begrenzt. Außerdem ist er noch oberflächlich. Kurz darauf treten im Röntgenbild erste Verdichtungen des Knochens auf. Es handelt sich hierbei immer um Knochenbezirke, die direkt unter dem erkrankten Knorpel liegen. Diese zusätzlichen Veränderungen am Knochen sind ein entscheidendes Zeichen für das Frühstadium der Arthrose. Ohne diese Knochenveränderungen liegt nur ein "Knorpelschaden" vor, nicht aber eine "Arthrose". Arthrose bedeutet deshalb immer Knorpelschaden mit Knochenveränderungen.
Spätstadium
Zwischen dem "Frühstadium" und dem "Spätstadium" können viele Jahre liegen. Viele Arthrosepatienten befinden sich deshalb in einem Zwischenstadium. Ihre Veränderungen sind also stärker als im Frühstadium, doch noch geringer als im Spätstadium.
Im Spätstadium ist der Gelenkknorpel im erkrankten Bereich nicht nur erkrankt und geschädigt, sondern sogar vollständig abgerieben und verschwunden. Hierdurch reibt der jetzt freiliegende Knochen direkt auf dem Knochen der Gegenseite. Im Röntgenbild sieht man, dass sich die Knochen direkt berühren. Der sogenannte Gelenkspalt ist deshalb verschwunden.
Auch der Knochen hat sich gegenüber dem Frühstadium verändert: Er ist wesentlich dichter und härter und im Röntgenbild deutlicher erkennbar. An den Rändern der Gelenke sind große knöcherne Zacken entstanden. Diese knöchernen Ausziehungen ("Osteophyten") führen zu einer Verbreiterung des Gelenks. Der Betroffene stellt fest, dass seine Gelenke größer und aufgetrieben sind. Diese Knochenzacken können sich bei bestimmten Bewegungen auch berühren und weitere Schmerzen auslösen.
Diagnose
Wenn das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch ("Anamnese") und die körperliche Untersuchung ("Befund-Erhebung") den Verdacht nahelegen, dass eine Arthrose vorliegt, werden in der Regel von den betroffenen Gelenken Röntgenaufnahmen angefertigt. Auf dem Röntgenbild sind die charakteristischen Krankheitszeichen der Arthrose meist gut zu erkennen, vor allem eine Verkleinerung des Gelenkspalts, nicht zueinander passende Gelenkflächen, Verdichtungen des Knochens, die Bildung von Knochenausläufern ("Osteophyten") und neu entstandene Hohlräume im Knochen sowie eine Deformierung des Gelenks.
Zusätzlich können weitere bildgebende Verfahren wie Sonographie oder Szintigraphie zum Einsatz kommen, um Entzündungen des Gelenks besser beurteilen zu können. Die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) ermöglicht die Einschätzung der Verletzungen des Knorpelgewebes.
Was sind die Ursachen?
Vermutet wird, dass etwa 50 Prozent der Arthrose-Patienten ihre Krankheit aufgrund langjähriger hoher Beanspruchung erleiden. Bei etwa 30 Prozent der Betroffenen liegt die Ursache in einer Schwäche oder Fehlform der Gelenke, die sich bereits in jungen Jahren bemerkbar machen kann. Die restlichen 20 Prozent entwickeln eine Arthrose als Spätfolge eines Unfalls – am Arbeitsplatz, beim Sport, im Verkehr oder im häuslichen Bereich.
Wie häufig ist Arthrose?
Arthrose ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen. In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Frauen und Männer unter Beschwerden, die durch eine Arthrose verursacht werden, mit steigender Tendenz. Zwei Millionen Menschen haben sogar täglich aufgrund ihrer Arthrose Schmerzen in ihren Gelenken. Am häufigsten betroffen sind Hände, Knie und Hüften, aber auch alle anderen Gelenke können befallen sein. Viele Betroffene haben Arthrose nicht nur an einem Gelenk, sondern laut einer umfangreichen Mitgliederbefragung der Deutschen Arthrose-Hilfe mit über 60.000 Antworten gleichzeitig an sechs und mehr.
Ältere Menschen leiden häufiger unter einer Arthrose als jüngere. Bei über 80 Prozent aller 70-jährigen finden sich arthrotische Gelenkveränderungen, hingegen nur bei 4 Prozent aller 20-jährigen. Die verschiedenen Arten der Arthrose treten sehr unterschiedlich auf. Während bei einer Hüftgelenk-Arthrose beide Geschlechter gleichermaßen betroffen sind, leiden Frauen im Alter doppelt so häufig an einer Arthrose der Knie- und Fingergelenke wie Männer.
Über zwei Millionen Menschen haben allein in Deutschland bereits ein künstliches Gelenk. Jährlich werden etwa 160.000 künstliche Hüftgelenke, 130.000 künstliche Kniegelenke sowie 6.000 künstliche Schultergelenke eingesetzt.
Was sind die Folgen?
Die Folgen der Arthrose sind vielen Betroffenen nur zu gut bekannt:
- Schmerzen
- Entzündungsschübe
- Verdickung und Verformung
- beginnende Einsteifungen
Arthrosebeschwerden treten schrittweise auf und verstärken sich im Laufe der Zeit. Gerade nach längerer Ruhephase – wie morgens beim Aufstehen oder nach längerem Sitzen – kommt es zu Schmerzen und einem Steifheitsgefühl in den Gelenken. Dies bessert sich meist nach ein paar Minuten Bewegung. Patienten sagen oft, sie hätten das Gefühl, die Sehnen seien zu kurz, so dass sie die Gelenke nicht vollständig strecken können.
Bei fortschreitender Krankheit werden die Gelenke immer unbeweglicher und steifer. Jede Bewegung ist mit großen Schmerzen verbunden. Hinzu kommt ein Druckschmerz der betroffenen Gelenke. Schließlich treten die Schmerzen auch in Ruhe auf, und nicht selten ist dann auch nachts an ein Durchschlafen nicht mehr zu denken. Zudem werden immer mehr alle Bereiche des Gelenks in Mitleidenschaft gezogen: Knorpel, Knochen, Sehnen und Bänder verändern sich immer mehr.
Welche Kosten entstehen?
Die Arthrose ist auch mit erheblichen Kosten für das Gesundheitssystem verbunden. Krankheiten an Knochen und Gelenken stellen den drittgrößten Kostenfaktor für Behandlungen dar. So wurden 2004 etwa 7 Milliarden Euro für die Behandlung der Arthrose allein in Deutschland aufgewandt.
Behandlung
Ziel aller Behandlungsmethoden ist es, die Schmerzen der Betroffenen zu lindern und die Bewegungsfähigkeit wiederherzustellen. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen konservativer und operativer Behandlung.
Konservative Behandlung
Wichtiger Bestandteil der konservativen Behandlung ist es, die erkrankten Gelenke zu entlasten und vor Fehl- und Überlastungen zu schützen. Dies allein hilft schon, die Schmerzen zu reduzieren. So empfiehlt sich bei Knie-, Hüft- und auch Wirbelsäulen-Arthrose, ein Zuviel an Körpergewicht zu verringern. Orthopädische Hilfen wie Handstock, Unterarm-Gehstützen, Pufferabsätze und Schuhinnenranderhöhungen sind weitere Entlastungsmöglichkeiten.
Ebenfalls hilfreich ist eine Bewegung ohne Belastung, da dadurch der Gelenkknorpel besser ernährt wird, und das Fortschreiten der Arthrose sich verlangsamt. Empfehlenswert sind daher Schwimmen oder Fahrradfahren in niedrigen Gängen.
Des Weiteren sind Krankengymnastik und physikalische Therapie (z. B. Massage, Wärme- oder Kältebehandlung) sowie Elektro- und Ergotherapie wichtige Bestandteile der konservativen Behandlung und verschaffen vielen Arthrose-Patienten Linderung. Sie stärken die Muskulatur, verbessern die Beweglichkeit und stützen dadurch die Gelenke.
Bei der medikamentösen Behandlung sind schmerzlindernde und entzündungshemmende Arzneimittel die wichtigsten Pfeiler. Neben Schmerzmitteln ohne Kortison werden in bestimmten seltenen Fällen auch kortisonhaltige Medikamente ärztlich eingesetzt. Wie bei allen Medikamenten gilt es, die Nebenwirkungen besonders zu beachten. #
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Operative Behandlung
Hat die Erkrankung ein Stadium erreicht, in dem eine Schmerzfreiheit und eine Aufrechterhaltung der Beweglichkeit mit den oben erwähnten Maßnahmen nicht mehr gewährleistet werden kann, ist eine operative Behandlung meist nicht mehr zu umgehen. Hier stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.
So werden arthroskopische Verfahren (Gelenkspiegelung) insbesondere an Knie, Schulter, Ellenbogen, Hand und Hüfte angewandt. Auch Umstellungsoperationen zur Optimierung des Kraftflusses und Normalisierung der Achsenverhältnisse können in bestimmten Fällen durchgeführt werden.
Bei älteren Patienten, meist ab dem 60. Lebensjahr, führt an Knie, Hüfte, Schulter und neuerdings Sprunggelenk der künstliche Gelenkersatz zu guten Ergebnissen mit Schmerzfreiheit und Wiederherstellung der Funktion. Im Bereich des Sprunggelenks, des Hand- und Ellenbogengelenks sowie der Wirbelsäule sind auch gelenkversteifende Operationen immer noch von Bedeutung. Hier ist vor allem das Erreichen der Schmerzfreiheit ein wesentliches Operationsziel.
Quelle: Deutsche Arthrose-Hilfe e. V.

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